Hausbesuche - wichtiger Bestandteil der hausärztlichen Praxis

Unsere Zahl der Woche sind die 23,5 Mio Hausbesuche aus dem Jahr 2024 - so meldet es das Zentralinstitut "Zi" der kassenärztlichen Versorgung im November 2025.
Das sind erst mal beachtliche Zahlen und unterstreichen die Rolle von Hausbesuchen in der hausärztlichen und insbesondere landärztlichen Versorgung. Auch unsere Praxis hat feste Hausbesuchsrunden, die in der Mobilität eingeschränkte und pflegebedürftige PatientInnen regelmäßige medizinische Versorgung gewährleistet.

Ein großer Teil davon sind in stationären Pflegeeinrichtungen, mit denen wir Kooperationsvereinbarungen haben. Einen weiteren Teil besuchen wir regelmäßig im häuslichen Umfeld und sprechen dort sowohl mit den PatientInnen wie auch mit den pflegenden Angehörigen. Aus unserem Team besucht unsere VERAH (sog. "Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis") ebenso wie unsere Ärztinnen die Patienten - mit dem Schwerpunkt einer Versorgung, die alle alters- und handicapbedingten Aspekte gleichwertig berücksichtigt. VERAHs wie Frau Meyer und Frau Braun (derzeit in Elternzeit) unterstützen die ärztliche Versorgung durch gezielte Diagnostik (Blutdruckmessen, Laboruntersuchungen, geriatrische Untersuchungen) und Therapien wie beispielsweise spezialisierte Wundversorgung. Das Ziel ist es, die Patientenversorgung zu stärken und gleichzeitig uns Hausärztinnen zu entlasten - insbesondere bei chronisch kranken PatientInnen.

So sehr wir uns auf den ersten Blick gefreut haben, dass das Zi unsere Hausbesuche zahlenmäßig erfasst und wertschätzend auswertet, so gibt es eine Kehrseite der Medaille. Denn es wurden auch die Zahlen der Hausbesuche im ärztlichen Bereitschaftsdienst (vergleichsweise verschwindend gering - obwohl ich in meinen Diensten fast jede Anfrage seitens der Patienten fahre...) und die des Rettungsdienstes erfasst. Hierbei wurde evaluiert, ob es neben dem ärztlichen Bereitschaftsdienst auch zu Sprechzeiten der Praxen eine Art "Notdienst" geben soll, der bspw. als "Gemeindenotfallsanitäter" näher am Patienten im regionalen Umfeld dran ist als ein beliebiger Arzt oder Sani aus dem Landkreis. Diskutiert wird auch, ob die Stärkung des ärztlichen Hausbesuchs in der Regelversorgung (derzeit mit rund 26 € vergütet) eventuelle unnötige Krankenhausaufenthalte mangels Kenntnis und Versorgung chronischer Bedürfnisse von immobilien PatientInnen vermeiden könnte.